Zum Weltfrauentag: starke Frauen in der IT-Branche

Die IT-Branche war nicht immer eine Männerdomäne: Zu Beginn der Computerisierung der Arbeitswelt galt Programmieren als unmännlich und datenbezogene Berufe waren typische Frauenberufe. Zahlreiche Frauen prägten die Entwicklung der modernen Informatik maßgeblich mit, doch ihre Leistungen wurden lange Zeit nicht gewürdigt. Zum heutigen Weltfrauentag eine kleine Hommage an starke Frauen in der IT.

Bei Computern denkt man an elektronische Geräte, die auf Basis von Rechenvorschriften Daten verarbeiten und die sich im Laufe der Zeit von monströsen Großrechenanlagen zu winzigen Mikrochips gewandelt haben. Im Jahr „1953 tragen die Computer noch Röcke, die das Knie bedecken. Darüber züchtige Blusen, akkurat gescheitelte Haare, kaum Schminke. … Man nennt sie tatsächlich “Computresses”, weibliche Computer.“ In der Anfangszeit der Computerisierung waren Programmierung und Software-Entwicklung typische Frauentätigkeiten – sie galten als einfach und anspruchslos… Drei Beispiele, wie Frauen die Entwicklung der modernen Informatik entscheidend voranbrachten.

Grandma COBOL: Software-Pionierin Grace Hopper

Die Mathematikerin Grace Hopper (1906-1992) begann ihre IT-Karriere 1944 als Programmiererin bei der Navy beim Bau des ersten Großrechners der USA (Mark I). Sie war überzeugt vom Potenzial der Computer, sofern diese mit anwendungsfreundlicher Software arbeiten würden. Ende der Vierziger stieg sie bei einer kleinen IT-Firma ein, die den ersten kommerziellen Computer, den UNIVAC I, auf den Markt brachte. Anfang der Fünfziger entwickelte sie den ersten Compiler. Darüber hinaus war Hopper maßgeblich an der Entstehung der Programmiersprache COBOL beteiligt (die bis heute am meisten genutzte Programmiersprache für kaufmännische Anwendungen). Das brachte ihr den Spitznamen „Grandma COBOL“ ein.

Apollo 11 und Man-in-the-Loop: Margaret Hamilton

40.000 Zeilen Code, die Geschichte schrieben. Margaret Hamilton neben Ausdrucken der Apollo-Flugsoftware. (Quelle: Wikimedia – http://bit.ly/2n7bSRE)

Die Informatikerin und Mathematikerin (*1936), war als Direktorin am MIT verantwortlich für die Entwicklung der On-Board-Flugsoftware des Apollo-Raumfahrtprogramms. Sie erfand den Begriff Software Engineering – damals wurde sie dafür belächelt. Bei der Mondlandung am 20. Juli 1969 kam Hamiltons revolutionäres „Man-in-the-Loop“-Konzept, das Zusammenspiel von Mensch und Maschine, zum Einsatz: Der Bordcomputer steuerte die Landesequenz, aber die Astronauten konnten jederzeit eingreifen. So geschehen: Neil Armstrong erkannte, dass der vom Computer anvisierte Krater zu felsig und damit zu gefährlich war; er korrigierte den Kurs und die Raumfähre landete wohlbehalten in einiger Entfernung. Doch erst 34 Jahre später, im Jahr 2003, würdigte die NASA die Leistungen der fast 70-jährigen Margaret Hamilton. (Die „ganze“ Geschichte – lesenswerter Artikel: „Urknall der Software-Industrie“). Der aktuelle Hollywoodfilm „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ portraitiert die Geschichte dreier Mathematikerinnen bei der NASA. Und Spielzeughersteller LEGO widmet den Frauen bei der US-Raumfahrtbehörde sogar ein eigenes Figuren-Set.

Im Lego-Ideenwettbewerb setzte sich der Vorschlag „Frauen der NASA“ der Journalistin Maia Weinstock durch: Ende 2017/Anfang 2018 bringt der Spielzeughersteller ein Figuren-Set von fünf bedeutenden Wissenschaftlerinnen, Ingenieurinnen und Astronautinnen auf den Markt.

Das erste Computerprogramm: Ada Lovelace

Der erste Mensch, der ein Computerprogramm schrieb, war übrigens eine Frau: Ada Lovelace (1815 bis 1852), Tochter des englischen Schriftstellers Lord Byron, Mathematikerin und Musikerin. In den 1840er Jahren schrieb sie das erste Computerprogramm, und zwar zur Berechnung der Bernoulli-Zahlen für eine Rechenmaschine von Charles Babbage. Seine „Analytical Engine“ wurde zwar nie gebaut, dennoch gilt sie als Vorläufer des Computers. Gut 150 Jahre vor Steve Jobs war Lovelace überzeugt davon, dass Computer eines Tages Musik machen würden. Nur in Sachen Künstlicher Intelligenz blieb sie skeptisch: Sie glaubte nicht, dass Maschinen eigene Erkenntnisse erlangen könnten…

Frauen bei GFT

Bei GFT gibt es viele starke Frauen: Von den weltweit rund 5.000 Beschäftigten sind 26% Frauen. 27% der Kolleginnen arbeiten in IT-Berufen. Unser Frauenanteil im IT-Bereich liegt bei 23%. Und Frauenförderung bei GFT? Ausgezeichnet! Seit 2012 lassen wir die Effektivität unserer Maßnahmen zur Förderung von Karrierechancen für Frauen im Rahmen des vom Bundesfamilienministerium entwickelten Frauen-Karriere-Index (FKi) untersuchen. Analysiert werden Daten zum Status Quo, zu Zielen sowie zu allgemeinen Rahmenbedingungen. Im FKi-Ranking zählt GFT seit Jahren zu den zehn „frauenfreundlichsten“ Unternehmen in Deutschland. (Mehr zum FKi.)

Besonders schön: Am heutigen Weltfrauentag kam GFT beim aktuellen FKi-Ranking auf Platz 1 in der Kategorie „Größte Verbesserung“.

Core Application Renewal

Finanzhäuser gleichen teils Technologiemuseen: Die digitale Transformation beginnt im Backend. Zu unserem neuesten Whitepaper:

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