Die Bank muss in die Cloud

Was würde passieren, wenn Banken genauso viele Kundeninteraktionen wie beispielsweise der Einzelhandel-Riese Amazon meistern müssten? Wenn sie sich jeden Tag um eine exponentiell steigende Anzahl an Transaktionen kümmern müssten? Bei GFT arbeiten wir nun seit fast 30 Jahren Seite an Seite mit führenden Banken und glauben, dass eines der Trendthemen 2017 die Evolution der Banken vom bloßen Finanzdienstleister zu einer kompletten Finanzdienstleistungs-Plattform (Bank as a Platform, kurz BaaP) sein wird.

Leider würden Bankgeschäfte vermutlich im Chaos enden, lang bevor diese gesteigerte Menge an Transaktionen überhaupt erreicht wäre. Die aktuellen Computersysteme vieler Finanzdienstleister würden schon bei der doppelten Menge zusammenbrechen. Ein stetiger Fall des Geldwertes, Produkte, die das Risiko von der Bank auf den Kunden überwälzen, neue kundenzentrierte Ansätze, hervorgerufen durch die Digitalisierung – all diese Aspekte zwingen Banken dazu, ihr Geschäftsmodell auf drastische Art zu verändern.

Neudefinition der Wertschöpfungskette, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern

In einer Omnichannel Umgebung, in der Kunden viele neue Berührungspunkte mit ihren Banken haben, ist es entscheidend, dass Banken die sogenannte Customer Journey ihrer Kunden verstehen und sie ebenfalls verfolgen. Durch Analysieren der Wertschöpfungskette können Banken eigene Stärken identifizieren und schwächere Bereiche durch Partnerschaften mit komplementären Dienstleistern abdecken. Diese „Mix and Match“ Vision, auch bekannt als „Modular Banking“, ermöglicht es Banken verschiedene Rollen (Produkthersteller, Transaktionsabwickler oder Händler) zu unterschiedlichen Zeitpunkten und Phasen in der Customer Journey einzunehmen. Dies versetzt sie in die Lage, die verschiedenen Bedürfnisse jedes Kundentyps oder Marktsegments angemessen zu bedienen.

In diesem Sinne wird die starre Struktur einer traditionellen Bank mit dem „Modular Banking“ überholt, in dem BaaS (Bank as A Service) oder BaaP (Bank as a Platform) Modelle genutzt werden. Die Konzepte neigen zur Überlappung, behandeln aber tatsächlich unterschiedliche Perspektiven. BaaS entsteht aus dem Bedürfnis, den Kern des Bankgeschäftes weg von der Beihaltung einer „Assets and Liabilities“ Preispolitik hin zur Vermittlung und Bereitstellung von Mehrwertdiensten zu bringen, die attraktiv genug sind, dass ein Kunde bereit ist, für sie zu bezahlen. Bei BaaP geht es vielmehr um die Idee, dass Banken ihre eigenen Produkte, ebenso wie die von Drittparteien, vertreiben und zwar durch Open APIs und Front-Ends. So kann der Kunde ganz einfach Informationen mit mehreren Anbietern austauschen.

Die beiden Modelle schließen sich nicht gegenseitig aus und können in ein und derselben Bank nebeneinander bestehen. Es ist jedoch von fundamentaler Bedeutung, dass die IT-Infrastruktur, die welche die Abläufe der Bank trägt, flexibel genug ist, um die Modelle adaptieren und sie perfekt integrieren zu können. Aus diesem Grund erfordert eine „Modulare Bank“ eine ebenso modulare und offene IT-Architektur, die mit dem traditionellen Banksystem kompatibel ist – dies bedeutet im heutigen IT-Kontext: Die Bank muss in die Cloud.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt waren die IT-Systeme mit denen der Industrieunternehmen vergleichbar; ab jetzt, jedoch, müssen Banken den Modellen folgen, die von den größten digitalen Technologieunternehmen eingesetzt werden, um sich auf den Paradigmenwechsel einzustellen. Google und Amazon sind gute Beispiele für Technologieunternehmen, die die Cloud nicht nur nutzen, sondern auch als Dienst für Dritte anbieten.

Banken müssen in der Lage sein, abhängig von Marktschwankungen, ihre Bearbeitungskapazitäten von einem auf den anderen Tag signifikant zu steigern. Um das zu erreichen ist es zwingend notwendig, dass sie die Cloud-Technologie annehmen – viele haben dies auch bereits. Doch auf die Cloud umzustellen ist nur der erste Schritt. Der wirkliche Schlüssel zum Erfolg liegt darin, die IT-System-Architektur so zu verändern, dass Banken nicht nur befähigt sind, in der Cloud zu arbeiten, sondern auch die benötigten Veränderungen und erforderliche Leistung in einem Netzwerkmodell unterstützen können.

Bei GFT haben wir mehr als 25 Jahre Erfahrung im Bankensektor gesammelt und eine Vielzahl an Bankanwendungen entworfen, entwickelt und integriert. Unser ausgedehntes Netzwerk an Partnern in der Welt der Digitalisierung bringt uns in eine erfolgreiche Ausganslage, um Banken bei ihrer Reise „zur Cloud“ zu begleiten.

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