GFT CEO Ulrich Dietz schlägt neue Wege ein: „Blicke voller Stolz auf 30 Jahre zurück“

Herr Dietz, auf eigenen Wunsch legen Sie zum 31. Mai 2017 Ihr Amt als geschäftsführender Direktor und CEO der GFT nieder. Ein großer Schritt, der den ein oder anderen zum jetzigen Zeitpunkt sicherlich überrascht. Warum gerade jetzt?

Dietz: Wissen Sie, für mich könnte es keinen besseren Zeitpunkt geben. Wir feiern dieses Jahr ein Jubiläum: 30 Jahre GFT. Ich blicke voller Stolz auf diese 30 Jahre zurück. Wir sind als kleines Familienunternehmen im Schwarzwald gestartet, heute sind wir ein großer, internationaler Konzern mit rund 5.000 Mitarbeitern in zwölf Ländern und begeistern renommierte Kunden auf der ganzen Welt mit unseren digitalen Services und Lösungen. In 30 Jahren sind wir nicht nur außerordentlich gewachsen, sondern haben so einige aufregende Zeiten erlebt. All das, was ich mit GFT erreichen wollte, ist mir gelungen. Der Börsengang 1999 war für mich einer der bewegendsten Momente in der Unternehmensgeschichte und wird mir immer in Erinnerung bleiben. 2011 hatte ich die Vision zu CODE_n, 2015 sind wir in den TecDax aufgestiegen. Im selben Jahr sind wir dann noch mit der Umwandlung der Aktiengesellschaft in eine Europäische Gesellschaft (SE) unserer internationalen Struktur gerecht geworden.

Doch nicht nur diese positiven Erlebnisse, sondern auch die herausfordernden Zeiten in den vergangenen 30 Jahren haben GFT zu dem gemacht, was wir heute sind: Der Technologiepartner für die digitale Transformation der Finanzbranche. Nach drei Jahrzehnten leidenschaftlicher Arbeit kann ich nun guten Gewissens sagen: Es ist an der Zeit, neue Wege einzuschlagen.

GFT CEO Ulrich Dietz wird auch in Zukunft im Stuttgarter Corporate Center der GFT agieren.

Welche Herausforderungen werden Sie nach 30 bewegten Jahren bei GFT in Angriff nehmen?

Dietz: Zum einen ist es nicht so, als würde ich meinem Unternehmen gänzlich den Rücken kehren. Als zukünftiger Vorsitzender des Verwaltungsrats treffe ich nach wie vor grundlegende strategische Entscheidungen. Ich bin also nach wie vor an Bord.

Mein Hauptaugenmerkt werde ich in Zukunft jedoch auf die Entwicklung von CODE_n legen, der Innovationsmarke GFTs, die mir schon immer außerordentlich am Herzen lag. CODE_n steht für eine Idee, die mir auch bei GFT immer sehr wichtig war: Wir wollen Innovation vorantreiben, zeigen, dass sie wirklich in unserer DNA steckt. Mit CODE_n haben wir in den letzten Jahren ein Ökosystem erschaffen, dass die digitale Avantgarde auf der Welt zusammenbringt. Dieses enorme Potential gilt es nun noch weiter auszubauen. Gesteuert wird dies alles aus den CODE_n SPACES in unserem GFT Corporate Center in Stuttgart – ich werde also auch physisch das Schiff im Stuttgarter Hafen nicht verlassen.

Darüber hinaus habe ich einige Dinge vor, über die ich heute noch nicht im Detail sprechen möchte. Lassen Sie mich es so ausdrücken: Es gibt weiterhin viel zu tun, die Digitalisierung per se wird mich weiterhin beschäftigen. Nein, zur Ruhe kommen will ich noch nicht. Außer vielleicht, um wieder des Öfteren ein gutes Buch zu lesen. (lacht)

Marika Lulay wird als Ihre Nachfolgerin in Zukunft die Aufgaben des CEO übernehmen. Sehen Sie große Veränderungen auf das Unternehmen zukommen?

Dietz: Als wir GFT 1987 gegründet haben, hatte ich eine Vision eines Unternehmens, das in den Bereichen Innovation und Technologie immer an der Spitze steht. Ich arbeite nun seit fast 15 Jahren mit Marika zusammen und weiß, dass sie diese Vision mit mir teilt. Ihr Ziel ist es, die Digitalisierung im Finanzsektor voranzutreiben und GFT weiter auf Wachstumskurs zu halten. An dieser grundlegenden Ausrichtung wird sich also sicherlich nichts ändern. Wir holen ja auch niemand Fremden ins Boot: Als geschäftsführende Direktorin und Chief Operating Officer kennt Marika das Unternehmen wie keine andere. Sie hat die Internationalisierung vorangetrieben und das „Global Delivery Model“ maßgeblich geprägt. Genau dies sind all die Gründe, weshalb ich vollstes Vertrauen habe und GFT in guten Händen weiß. Doch nicht nur Marika, der ich nun das Ruder übergebe, gilt mein Dank. Er gilt auch unseren Mitarbeitern weltweit, von denen ich über all die Jahre hinweg Vertrauen und Unterstützung erfahren durfte. Sie werden auch weiterhin von mir hören.

Vielen Dank für das Interview, Herr Dietz!

Comment Area

  1. Lieber Herr Dietz, mit größtem Respekt ziehe ich den Hut vor Ihrer Lebensleistung. Ich habe aus meiner kleinen Sparkassenbrille Sie und Ihre GFT als Innovationstreiber über die ganzen Jahre bewundernd begleitet. Ich wünsche Ihnen nun erstmal persönlich nur das Allerbedte für die Zukunft, vor allem Gesundheit. Bleiben Sie der Finanzbranche mit Ihren Ideen und Impulsen über Ihre Mission und Plattform Code_n noch lange erhalten.
    Ihr
    Hermann Stengele

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