Gründerzeitstimmung im Mobile Payment
Bezahlen mit dem Smartphone könnte endlich Realität werden. Start-ups entwickeln eifrig neue Lösungen. Doch allein kann es niemand schaffen. Entscheidend wird sein, ob die richtigen Partner zueinander finden.
Ebay mischt über die Tochter Paypal mit, Google ist längst mit der „Google-Wallet“ vorgeprescht und der Shooting-Star im Mobile-Payment-Markt heißt Square, ein Start-up des Twitter-Mitgründers Jack Dorsey. In den USA scheint einmal mehr die Musik zu spielen – auch bei der Entwicklung der mobilen Bezahlsysteme.

Deutschland ist nicht das Schaufenster Nummer eins für die neuen mobilen Anwendungen im Zahlungsverkehr. Doch auch hierzulande kommt einiges in Bewegung. „Es ist auffällig, dass viele Start-ups aus der Digitalen Wirtschaft auf sehr unterschiedlichen Feldern mit neuen Ideen und Innovationen im Ökosystem Mobile Payment mitmischen“, hat Bernd-Josef Kohl, Experte für Mobile Payment bei GFT beobachtet.
In Deutschland sind Neugründungen wie Sumup oder Payleven aus Berlin oder Mittelständler wie IT-Werke aus dem badischen Lahr auf dem Markt aktiv geworden. Die IT-Werke ermöglichen Biergärten und Supermärkten, die Kunden über deren Smartphones zur Kasse zu führen. Diese müssen sich online anmelden, eine App herunterladen, einen QR-Code abfotografieren und per Pin den Betrag bestätigen.
Einen anderen Ansatz – nämlich den von Square – verfolgt Sumup. Die Berliner wenden sich an das Kleingewerbe, das bisher aus Kostengründen keine Kartenzahlungen annehmen konnten. Das ändert sich mit dem Einsteckmodul für Smartphones und Tablets. EC- oder Mastercard-Daten werden wie bei einem herkömmlichen Lesegerät erfasst und per Hand auf dem Screen unterschrieben.
Alternative Bezahlvorgänge werden mit solchen Aktivitäten kleinerer Firmen stärker in den Fokus der Anwender gelangen, angesichts der Vielfalt wird es zunächst aber auch keine dominante Lösung auf dem Markt geben. „Mit dem Eintritt der Internet-Unternehmen und Start-ups hat sich jedoch ein entscheidender Wandel vollzogen“, meint GFT-Experte Kohl. „Die neuen Akteure am Markt sind kooperationsbereiter.“
Die mangelnde Kooperationsbereitschaft der potenzielle Schwergewichte am Markt war bislang ein Grund für das bislang vergebliche Warten auf einen Standard im Mobile Payment. „Wären schon vor Jahren die richtigen Partner aus der Banken- und Telekommunikationswelt sowie dem Einzelhandel zusammengekommen, wäre die Frage nach dem Marktführer längst entschieden“, glaubt Bernd-Josef Kohl. Doch nun treten die Newcomer aus der Internet-Start-up-Szene ins Geschehen ein und wecken neue Fantasien.
Mehr dazu erfahren Sie in meinem ausführlichen Artikel in der Computerwoche.