ZKM App Art Award 2012: Fusion von Technik und Kunst
Unter dem Motto „App Goes Art“ fand am 13. Juli in Karlsruhe zum zweiten Mal der App Art Award des ZKM statt. Beurteilt wurden die Applikationen anhand ästhetischer und künstlerischer Gestaltungspunkte sowie der technischen Umsetzung. Alle drei Finalisten erhielten eine Siegesprämie in Höhe von 10.000 €.
GFT sponsert den Innovationspreis
Der künstlerische Innovationspreis wurde dieses Jahr gemeinsam von GFT und der CAS Software AG gestiftet und ging an Jörg Piringer für seine audio-visuelle App „Konsonant“. Der Sonderpreis Game Art wurde an neun Studenten der Filmakademie Baden-Württemberg für die App „Globosome FREE“ verliehen. Der Sonderpreis Cloud Art ging an den Amerikaner Scott Draves für seine Applikation „Electric Sheep“.
Janina Benz: Unter 84 Apps aus 13 Nationen wurde dir für deine App der künstlerische Innovationspreis verliehen. Herzlichen Glückwunsch! Was genau ist „Konsonant“ und wie funktioniert die App?
Jörg Piringer: „Konsonant“ ist eine App aus konventionellen Mp3-Tracks und interaktiven musikalischen Artefakten. Die vier enthaltenen Klangspiele funktionieren alle nach unterschiedlichen Prinzipien. Dabei reicht die Bandbreite von einfachem Linienziehen bis zu komplexen Anordnungen, in denen Klangmaschinen gebaut oder Laute über einen Raster geleitet werden können. Konsonant verfolgt kein direktes Ziel, sondern will zur lustvollen Beschäftigung mit Buchstaben und Klängen anregen.
JB: Wie hattest du die Idee dazu?
JP: Entstanden ist „Konsonant” aus meiner Beschäftigung mit den akustischen und visuellen Qualität von Sprachlauten und Zeichen. Die App ist das Resultat der Kombination aus Ideen der historischen literarischen Avantgarde mit neuester Technologie und der Einbeziehung von interaktiver Dynamik.
JB: Wie geht’s jetzt weiter mit dem „Konsonant“?
JP: Ich betrachte die App als in sich abgeschlossen. Insofern wird es außer Fehlerbereinigung und Anpassung an neue Betriebssystemversionen nicht mehr viel Entwicklung geben. Ich denke lieber über neue Projekte nach.
JB: Hast Du vielleicht schon Ideen für neue Apps?
JP: Ich habe einige Ideen, aber noch nichts, was konkret wäre oder über das sich zu reden lohnte. Im Moment arbeite ich an einer neuen Version meiner Performance-Software, die ich für meine Live-Auftritte benutze.