Wo liegt die Zukunft des Mobile Banking?

Am Dienstag war ich Vorsitzender der „Future of Mobile Banking“ Konferenz in London. Ein großartiges Event mit einer Vielzahl an ausgezeichneten Rednern. Themen wie Mobile Banking, Usability, Innovation und Mobile Payment wurden eingehend diskutiert und von den verschiedensten Perspektiven beleuchtet.

Karl Rieder - Director Applied Technologies (GFT AG)
Karl Rieder – Director Applied Technologies (GFT AG)

Mobiles Leben – produktive Verschmelzung von Alltag und Beruf

Mobile Technologien haben in den vergangenen fünf Jahren nicht nur unser Privatleben, sondern auch unseren Arbeitsalltag radikal verändert.

Nehmen wir exemplarisch meine Reise nach London: Hotelbuchung und mobiler Check-in am Flughafen? Einfach per iPhone erledigt! Während des Flugs lese ich dann gerne internationale Magazine und Zeitungen – mit dem iPad. Nach der Landung habe ich online die Abfahrtszeiten meiner Zugverbindung überprüft, eine Anfahrtsskizze zum Hotel heruntergeladen, E-Mails beantwortet und auch einige Telefonate geführt.

Smartphone & Co haben Geschäftsreisen für mich nicht nur einfacher, sondern auch um einiges produktiver werden lassen.

Alles ist mobil buchbar aber nicht bezahlbar – wo bleibt das Mobile Payment?

Während man diesen Trend nun schon einige Zeit in der Branche diskutiert gibt es immer noch kaum Möglichkeiten, tatsächlich mobil zu bezahlen. Ich habe bis jetzt noch nie per Handy ein Zugticket gekauft, geschweige denn meinen Kontostand abgerufen oder gar Transaktionen über das Smartphone durchgeführt.

Ob Sie es glauben oder nicht: Meine Bank, deren Name ich hier natürlich nicht nennen werde, ist ein der fünf größten Banken der Welt. Bis heute schafft sie es jedoch nicht, ihren Kunden auch nur die einfachste Mobile App zur Verfügung zu stellen.

Zwei Drittel der US Banken bieten keinen Mobile Banking Service an!

Meine persönliche Erfahrung ist kein Einzelfall. Während 23 der 25 bekanntesten US-Banken Mobile Banking Services anbieten, ermöglichen diesen Service insgesamt nur ein Drittel aller US Banken.

In Großbritannien fallen nur die Hälfte aller Handys offiziell in die Smartphone- Kategorie. Dadurch ist es nicht verwunderlich, dass bis jetzt nur jeder Fünfte Berührungspunkte mit Mobile Banking hatte.

Aus meiner Sicht kann sich Mobile Banking erst dann erfolgreich etablieren, wenn der Bankkunden die neue Technologie als vertrauenswürdig akzeptiert hat.

GFT hat sich darauf spezialisiert, anwenderfreundliche Mobillösungen in das Back-End von Banksystemen zu integrieren. Deswegen kann ich voller Überzeugung sagen, dass es nicht an der technischen Umsetzung liegt. Häufig sind es eher Schlüsselfaktoren wie Sicherheit, Zuverlässigkeit und Bedienerfreundlichkeit, die vom Endnutzer hinterfragt werden.

Leiten eBay und Co. den Wendepunkt ein?

Eines ist zumindest völlig klar: Wir stehen an einem Wendepunkt. Technologien verändern sich mit rasantem Tempo. Alleine in UK haben in den vergangenen sechs Monaten die vier größten Banken neue Apps auf den Markt gebracht. Zwar sind nicht alle gleich erfolgreich, aber manche Banken bieten neue und innovative Zahlungsmöglichkeiten an. Eine davon ist das sogenannte „person-to-person-payment“. Diese kennt man in der Praxis von eBay, wo durch den Einsatz von PayPal der sichere Zahlungsverkehr zwischen Privatpersonen möglich gemacht wird.

Die Konferenz war genau der richtige Ort um zu diskutieren, wo wir gerade stehen und wohin die Reise wahrscheinlich gehen wird. Ich werde versuchen, in zukünftigen Beiträgen die wichtigsten Statements und Meinungen zusammenzufassen und genauer vorzustellen.

Dieser Artikel wurde zuerst auf www.finextra.com veröffentlicht.

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