Heute Barcelona, morgen München?

Die EU ist für Freiberufler wie für Fachkräfte-Suchende ein Segen. Das erlebe ich täglich in meiner Arbeit als Teamleiter für die Besetzung von Technologieprojekten durch freiberufliche IT-Experten, ein Kerngeschäft der GFT. Es gibt enorme Vakanzen, vor allem in internationalen Projekten. Für Berater aus EU-Ländern heißt es: Keine Reisebeschränkungen, kein Visum. Die Person ist quasi von einem Tag zum andern einsetzbar. Bei russischen Kandidaten muss man indes für ein Visum mit einem Genehmigungsprozess rechnen, der locker bis zu 3 Monate dauern kann.

Projekte im Ausland sind für die freiberuflichen Berater in der Regel kein Problem. Ein IT-Experte aus Spanien oder Griechenland, der nach Deutschland kommt, erhält oftmals ein höheres Salär als in seinem Heimatland. Dies kann je nach Skills und Projekt bis zum Doppelten steigen.

Die Ausbildung ist – zumindest im IT-Bereich – auch keine Hürde. SAP ist SAP, ob in Athen oder Frankfurt. Auch wenn es natürlich Länderspezifika gibt, die zu beachten sind, ist der Großteil der Prozesse gleich.

Wer einige Jahre in einer Festanstellung Praxiserfahrung gesammelt hat und sich in bestimmten IT-Umgebungen auskennt, wird mit Kusshand genommen. Besonders, wenn die Person, zusätzlich zur jeweiligen Landessprache, weitere Sprachkenntnisse mitbringt. Das ist ein echter Value Ad. Gute, vor allem fachbezogene Englischkenntnisse sind in der IT selbstverständlich eine Grundvoraussetzung. Wer zudem Spanisch, Russisch oder eine andere Fremdsprache kann, hat einen Job sicher.

Griechisch wird seltener nachgefragt, dafür schätzen unsere deutschen Auftraggeber das breite Wissen der hellenischen Berater. Da lokale, griechische IT-Projekte oftmals klein sind, gibt es normalerweise nicht für jedes IT-Thema, innerhalb dieser Projekte, einen separaten Verantwortlichen. Viele Kunden schätzen den dadurch erweiterten Fokus der Spezialisten. Denn auch in Großprojekten gibt es Schnittstellen zu anderen Bereichen, dann ist es von Vorteil, wenn man es gewohnt ist, über den Tellerrand hinaus zu blicken.

Manchmal scheut ein ausländischer Berater im Vorfeld die Kosten für den Flug zum persönlichen Gespräch mit dem potentiellen Auftraggeber. Doch über unsere langjährige Erfahrung haben wir im Matching viel Fingerspitzengefühl entwickelt, so dass das Risiko, die Reise umsonst angetreten zu haben, für den IT-Experten gering ist.

Bei der derzeitigen Situation im IT-Fachkräftemarkt kann ich die Kollegen aus den Krisenländern der EU nur ermutigen eine internationale Karriere einzuschlagen. Sie werden mit offenen Armen empfangen – und können die Projekte aussuchen, zu denen Ihre Skills und Ihre Kultur am besten passen. So positiv kann EU sein.

André Dathe

Bei Fragen können Sie mich gerne per Xing kontaktieren.

André Dathe

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